Gabriel Scheifele ist einer der KUK Angestellten, der seinen Arbeitsplatz in das neue Technologiezentrum Appenzell (Schweiz) verlegt hat. Der Automationsingenieur schätzt an seiner Arbeit – dem Konstruieren von Maschinen – die grosse Abwechslung, die hohe Verantwortung und die kurzen Entscheidungswege.
Seit genau zwei Jahren arbeitet Gabriel Scheifele bei KUK: «Nach der Lehre als Automobil-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge machte ich die Rekrutenschule. Danach absolvierte ich die BMS mit Fachrichtung Technik und habe daran ein Systemtechnik-Studium an der Fachhochschule NTB angeschlossen», erzählt er. «Als ich im Herbst 2020 die Stellenausschreibung von KUK gesehen habe, war sie wie für mich gemacht.» Er hatte sich schon im Studium sehr für Robotik und Automation interessiert, und da passte die Stelle als Automationsingenieur perfekt.
«Viele Unternehmen suchen reine Konstrukteure, keine Mechaniker. Für mich war aber genau das interessant – wir können hier unsere eigenen Maschinen zusammenschrauben. » Darum hat Scheifele auch die Vertiefung Maschinenbau im Studium gewählt; das Entwickeln und Bauen von kompletten Maschinen war schon immer sein Ding.
«Wir machen alles von A bis Z selbst, von der Konzeption über die Konstruktion bis hin zur Dokumentation und Schulung für Bedienung und Unterhalt.»
Gabriel Scheifele kann sich noch gut an «seine » erste Maschine für KUK erinnern: «Das war eine Bestiftungsmaschine, die heute in Appenzell im Einsatz steht.» Viele der eigens entwickelten Maschinen gehen auch hinaus in die ganze Welt, wo KUK mit sieben Standorten vertreten ist. Somit ist jede von KUK produzierte Magnetspule auch ein wenig «Made in Appenzell» – egal, ob sie in Europa, Asien oder Afrika gefertigt wird.
Doch KUK baut nicht für jede kundenspezifische Magnetspule eine eigene Maschine, oder? Gabriel Scheifele verneint: «Die Geschäftsleitung macht bei jedem Auftrag eine Triage: Kann eine bestehende Maschine dafür angepasst oder umgerüstet werden – oder macht eine neue mehr Sinn?» Ist der Entscheid für eine Neukonstruktion gefällt, erstellen der Kunde, der KUK Produktmanager und CTO Stefan Dörig ein Pflichtenheft, das Budget, Taktzeiten und Output beinhaltet. Anschliessend konzipieren die Konstrukteure den Auftrag. Dann beginnt die eigentliche Konstruktionsphase, in der die einzelnen Anlagenmodule gefertigt und schlussendlich «verheiratet» werden.
«Da kommt uns natürlich die flache KUK-Hierarchie zupass», sagt Gabriel Scheifele. Die kurzen Wege zwischen den verschiedenen Teams, aber auch zur Geschäftsleitung tragen dazu bei, dass Aufträge schnell und ohne Informationsverluste abgewickelt werden können. «Ich schätze es sehr, dass wir einerseits viel Vertrauen, andererseits grosse Unterstützung aus allen Teams bekommen.»
Automation und Robotik sind Bereiche, die sich rasend schnell entwickeln. Wie schafft man es, hier auf dem Laufenden zu bleiben? «Wir bilden uns extern, etwa bei Partnern, und intern weiter und bleiben auch dank fleissigem Newskonsum aus der Branche am Puls», sagt Scheifele. Dazu gehört, sich bei Lieferanten immer wieder digital umzuschauen, aber auch bei Mitbewerbern und Herstellern, die vielleicht (noch) nicht zu den KUK Lieferanten gehören.
«Auch hier bewähren sich die kurzen Wege bei KUK», sagt Gabriel Scheifele. «Wenn wir einen Vorschlag zur Tool- oder Produktions-Optimierung haben, wird dieser in der GL geprüft und schnell eine Entscheidung gefällt.» Man merke gut, dass auch die GL-Mitglieder einen technischen Hintergrund haben. «Sie wissen, wovon wir sprechen.» Verhilft der Vorschlag der KUK zu einem schlankeren Ablauf, gibt’s eine Provision – nicht nur für den Einreicher, sondern für sein ganzes Team.
Gabriel Scheifele wohnt in Rorschacherberg und hat einen Arbeitsweg von rund 40 Minuten. «Diesen nehme ich gerne in Kauf, weil die Aufgaben so spannend sind. Die Arbeit, das Team und die Vorgesetzten passen – da spielt der Ort, an dem man arbeitet, keine so grosse Rolle mehr.» Eine Abwechslung wie bei KUK finde man selten, das hätten ihm auch ehemalige Studienkollegen bestätigt. «Sie arbeiten vielleicht in grösseren Entwicklungsabteilungen, haben aber viel weniger Verantwortung und Abwechslung.» Da schaut der eine oder andere manchmal neidisch gen Appenzell …
Gabriel Scheifele hat sich diesen Sommer entschlossen, sein Arbeitspensum von 100 auf 80 Prozent zu senken – und zwar nicht wegen seiner Hobbys Unihockey und E-Gitarre. «Ich habe mich während des Studiums stark in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert; dieses Engagement wollte ich nun wieder aufnehmen», begründet er. Sein Wunsch stiess bei der KUK-GL auf offene Ohren – auch hier zeigte sie sich flexibel.
Veröffentlicht in LEADER – Das Ostschweizer Unternehmermagazin